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Unter Paläontologie – der Begriff wurde im Jahre 1834 von den französischen Zoologen Henry Marie Ducrotay de Blainville (1777-1850) geprägt – versteht man die Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter. Zuvor war diese Forschungsrichtung als Oryktologie und Petrefaktenkunde bezeichnet worden.

Die Überreste der vorzeitlichen Lebewesen werden Fossilien genannt.
Mit modernsten Methoden können heute anhand von kleinsten fossilen Überresten wichtige Aussagen zu Lebensweisen vergangener Zeiten gemacht werden.

Mit Hilfe der Paläontologie kann man die Prozesse verstehen, die das Klima und das Leben auf der Erde steuern und beeinflussen. Damit ist die Paläontologie auch eine lebendige Wissenschaft: man denke nur an die derzeitige Klimadiskussion.

Die Paläontologie wird in
Paläozoologie und
Paläobotanik gegliedert
ferner in die Palichnologie (Erforschung fossiler Lebensspuren verschiedener Erzeuger)



Paläontologie,
eine Einführung von Wolfgang Ott:

Paläontologie (griechisch palaios „ alt", ontos „das Seiende", logos „Lehre") ist die Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter. Deren Überreste und Lebensspuren, die in Gesteinen überliefert sind, sind die Fossilien (von lateinisch fossilis „(aus)gegraben"). Es wird zwischen Körperfossilien, Versteinerungen, Steinkernen, Abdrücken, z.B. des Körpers, s. Bild 1, Krabbe (Coeloma taunicum), Bodenheim-Formation (frühere Bezeichnung: Rupelton, Alttertiär).Fundort: Aushubhalde des S-Bahn-Baus Offenbach auf dem Bieberer Berg, 1992-wo), Inklusien (als Beispiel siehe Bernstein) und Spurenfossilien (etwa Fraßspuren oder Fußabdrücke) unterschieden. Versteinerungen, die landläufig häufig mit Fossilien gleichgesetzt werden, sind nur solche Fossilien, bei denen die Körpersubstanz nach der Ablagerung des Lebewesens mineralisiert wurde (beispielsweise durch Quarz oder Pyrit). Nach der Größe wird zwischen Mega- (Makro-) und Mikrofossilien unterschieden, deren Grenzwert von etwa einem Millimeter jedoch fließend ist.

Die Paläontologie widmet sich nicht nur den Fossilien, sondern auch der früheren Umwelt (Paläoökologie) und den früheren Lebensräumen (Paläogeographie). Die Schlüsse, die aus den Fossilien hinsichtlich des Aussehens und der Lebensweise der vorzeitlichen Lebewesen gezogen werden können, sind begrenzt: Hier wird das Aktualitätsprinzip angewendet, das noch heute wirksame und daher analysierbare Einflußfaktoren auf die Vergangenheit überträgt, womit eine Rekonstruktion erleichtert wird. Dennoch sind die Kenntnisse der Evolution lückenhaft, da als Fossilien fast ausschließlich Lebewesen mit Hartteilen und diese auch häufig nur durch glückliche Umstände (rasche Einbettung nach dem Tod in das Gestein, Fortbestehen und Zugänglichkeit der Ablagerungsschicht, Zufallsfunde) gewonnen werden können. Durch den fortschreitenden Erkenntnisstand der Wissenschaft geht es auch darum, Irrtümer zu minimieren.

Eine zunehmend wichtige Rolle bei den Fortschritten dieser Wissenschaft nehmen die Amateurpaläontologen ein: Diese bergen vor allem in künstlichen Aufschlüssen wie etwa Baustellen (s. Bild 2, Fossiliensammler auf der Aushubhalde der Baustelle Verbindungssammler Bieber. Oppenheim-Formation (fr. Bez.: Unterer Teil der Oberen Cerithien-Schichten, Tertiär).2008-wo) Fossilien und führen diese im optimalen Fall der Wissenschaft zu. Dadurch können die durch Personal- und Geldmangel begrenzten Nachforschungsmöglichkeiten der Wissenschaftler in Aufschlüssen ergänzt werden. Voraussetzung für eine solche Fossilsuche durch Laien ist nach den gesetzlichen Bestimmungen für Bodendenkmäler eine Nachforschungsgenehmigung, die in Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege auf Vertragsbasis erteilt werden kann. Die Motivation der Amateurpaläontologen ist auch, jedoch nicht nur, nach Jahrmillionen als Erste ein Fossil ans Tageslicht gebracht zu haben.



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