Fossil. Bilder - OVfN

Der Bau des Verbindungssammlers Bieber ermöglichte einen Einblick in den tertiären Untergrund des Lohwaldes. Das in mehreren Losen erstellte Bauwerk ist ein Kanal zwischen dem neuen Stadteil „An den Eichen“, früher als „Waldheim Süd“ bezeichnet, und der Pumpstation Bieber. Aus der Aushubhalde und den Gesteins-Sicherungsproben des bis zu 11 Meter tiefen ersten Bauabschnitts konnten 2008 bis 2009 am Mühlheimer Weg zahlreiche Fossilien gewonnen werden: Diese belegen die Oppenheim-Formation mit einem Alter von etwa 23 Millionen Jahren.

Die Megafossilien bestehen aus Mollusken: Unter diesen sind Brackwasserschnecken aus der Familie Neritidae („Kahnschnecken“) mit überlieferter Farbzeichnung und große Exemplare der Brackwassermuschel Polymesoda hervorzuheben. Die „Schinkenmuschel“ Isognomon belegt einen vorübergehend erhöhten Salzgehalt und bildet dichtgepackt in einem Horizont eine charakteristische Gesteinsbank. Unter den Mikrofossilien sind vor allem Ostrakoden (Klappen von Muschelkrebsen) und vielgestaltige Foraminiferen (Kammerlinge).

Beitrag von Wolfgang Ott, Dietrich Kadolsky und Erich Wiesner in den Abhandlungen OVfN Band 10 (2009): 101 Seiten, 23 Abbildungen im Text, 5 Tabellen, 13 Tafeln mit 80 weiteren Abbildungen.